Im Sommerpfarrbrief 2020 war in einem Beitrag „aus der Kirchenverwaltung“ zu lesen, dass unser Kirchturm von Mariä Himmelfahrt nicht mehr „schee aussieht“. Der Putz bröselt an der West-Fassade bei den Auslässen des Glockenstuhls. Auf der Südseite befinden sich am Übergang vom Ziegelmauerwerk zur Betonplatte, auf dem der Glockenstuhl befestigt ist, größere Putzschäden.
Im Laufe des Jahres 2021 wollte die Kirchenverwaltung die Putzschäden beheben, was nicht so einfach zu lösen war, weil der Kirchturm und die Kirche unter Denkmalschutz stehen. Das heißt: Erst wenn die Zusammensetzung des Putzes analysiert wurde, ein Putzmuster vorliegt und der Denkmalschutz dem Putzmuster zugestimmt hat, kann mit den Ausbesserungsarbeiten begonnen werden.
Während der COVID-19-Pandemie arbeiteten viele Dachauer und Dachauerinnen im Homeoffice, also von zu Hause aus. Anwohner, in unmittelbarer Nähe der Kirche, fühlten sich durch das Läuten bei ihren Telefon- bzw. Videokonferenzen gestört. Aufgrund der eingegangenen Beschwerden wurde der Läutewinkel von einigen schwingenden Glocken so geändert, dass die vorgegebenen Grenzwerte/Pegelwerte des Landratsamtes eingehalten wurden.
Die Kirchenverwaltung war in der Zwischenzeit nicht untätig. So wurden von einem Fachmann der Dachstuhl der Kirche und auch der hölzerne Aufgang zum Kirchturm untersucht. Hier bekamen wir den dringenden Rat: ein Statiker soll die Rissbildung und den Turm untersuchen. Dieses wurde sofort veranlasst, eine Begehung fand Anfang Februar 2022 statt.
Unabhängig davon wurden der Glockenstuhl, das Läutwerk und die Glocken von einem Glockensachverständigen der Erzdiözese beurteilt. Auch hier liegt der Kirchenverwaltung ein Gutachten vor: „Das eigentliche Grundproblem besteht wohl im Resonanzverhalten des Turms: beim Betrieb der Glocken 4 bis 6 sind deutliche Turmreaktionen spürbar. Dies ist insofern bedenklich, als die Glocken 5 und 6 in der Vergangenheit bereits durch Obergewichte in ihrem Anschlagsverhalten dem Turm angepasst wurden, die (noch „unbehandelte“) Glocke 4 hat noch stärkere Auswirkungen.“
Sowohl der Statiker als auch der Glockensachverständige empfahlen der Kirchenverwaltung, eine Schwingungsmessung des Turms durchführen zu lassen. Vor allem geht es um eine Überprüfung der Wirkung der Anschläge bzw. der Schubkräfte der Glocken auf den Turm ober- und unterhalb der Plattform der Glockenstube bzw. der Rissbildung. Diese Schwingungsmessung wurde durch die Kirchenverwaltung auf den Weg gebracht und findet am 20. Mai 2022 statt.
Nachdem sich die Risse am Kirchturm in der Zeit seit der Begehung mit dem Statiker am 03. Februar 2022 bis zum 30. April 2022 sehr schnell fortsetzten, wurden nach Rücksprache mit dem Statiker alle schwingenden Glocken ab 02. Mai 2022 bis auf weiteres abgestellt. Somit läuten die Glocken von Mariä Himmelfahrt zu den Messfeiern vorerst nicht mehr!
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Auf YouTube gibt es zwei Beiträge, über die Sie sich einen Eindruck vom Klang der Glocken bilden können:
https://www.youtube.com/watch?v=6Qcgjx3G4Gc [ Urheberrechte: unteroktav ]
https://www.youtube.com/watch?v=B_jwYgwTNX0 [ Urheberrechte: Glockenfampf ]